von emotionalem Kauderwelsch und mir

In den letzten Tagen hat sich so Einiges getan bei mir. Nein, ich habe nichts Weltbewegendes, gar Aufwühlendes oder Ähnliches erlebt. Mir ist nur sprichwörtlich ein Groschen aufgegangen, was meine Zukunft betrifft. Ich werde jetzt sicher nicht seitenweise über persönliche Details, sprich Gefühle, etc. bloggen. Trotzdem schreib ich heute nicht über innenpolitischen Kauderwelsch, rege mich nicht über rassistische Bekannte auf oder verschwende etwa kostbare Verben und Nomen für Neuigkeiten aus der Scheinwelt der Medien. Heute schreibe ich über mich und wie ich bemerkte, dass mein Leben in meiner Hand liegt.

Dass ich eine von den „Ausländerfreundlichen“ bin, das weiß ich schon lange, dass ich dabei aber mehr tun kann, als nur über unser gespaltenes Land zu schimpfen und zu bloggen, habe ich erst jetzt erkannt. Plötzlich taten sich neue Wege für mich auf und ich bemerkte, dass ich nicht an etwas oder jemanden gefesselt bin. Ich kann alles tun wenn ich es nur will – klingt jetzt etwas pathetisch und wie aus einem Selbsthilfebuch, die ich nebenbei erwähnt verabscheue. Aber es stimmt, verdammt noch mal. Kein Mensch, keine Situation, kein schlechtes Gewissen oder falsches Pflichtbewusstsein hält mich davon ab, einem Traum nachzugehen. Das Einzige, was mich vor meiner Zukunft und von meinem Leben abhält bin ich selber – egal, ob es um den Beruf oder ums Privatleben geht.

Mir geht es dabei auch nicht darum, dass ich jetzt auf der Stelle mein Studium abbreche, mich von meinem Freund trenne und mich als freiwillige Helferin in einem Auffang- oder Flüchtlingslager melde. Es geht lediglich darum, dass ich es tun könnte - ohne dabei an Geld, Pflichten oder Konsequenzen denken zu müssen.

Das ist für mich ein neues Gefühl der Freiheit und das möchte ich mit euch teilen! So etwas braucht man/frau von Zeit zu Zeit mal. Eine Art Erwachen aus der Selbstverständlichkeit des grauen Alltags. Vielleicht fühlt ihr euch auch manchmal in eurem (selbst gewählten) Leben gefangen. Ich muss dabei, so ungern wie ich auch bei solchen Themen religiös werde, auf einen Christen hinweisen. Martin Luther schreibt in "Die Freiheit des Christenmenschen": Ein Mensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Mensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan. - Natürlich hat Luther von Christenmenschen gesprochen, doch für mich geht es dabei nicht unbedingt nur um Religion – ich habe meine eigene Interpretation dieser Worte heute neu entdeckt.

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