Ein Fragezeichen, das verbindet

#EFA17 - Porträt-Splitter aus Alpbach*

Niemand hat uns gefragt, wie wir ins Leben starten wollen. Wir können weder unsere Nationalität noch unsere Hautfarbe beeinflussen. Auch unseren Namen, der uns das ganze Leben prägt und begleitet, haben andere gewählt. Trotz allem findet der junge Jus-Student Moemen Elroumy die Entscheidungen seiner Eltern „ganz okay“.

Marwa wäre sein Mädchen-Name geworden. „Hätte damit leben können“, sagt Moemen Elroumy aus Wien (Foto: Maria Noisternig).

Für das Kunstprojekt „Mein anderes Leben“ nimmt er vor der Kamera Platz und verrät, wie seine Eltern ihn genannt hätten, wäre er als Mädchen geboren worden. Für dieses Gedankenspiel bittet der Schweizer Künstler Mats Staub möglichst viele Menschen in und um Alpbach vor die Linse. Daraus gestaltet er bewegende Filmaufnahmen, die die Gesichtsausdrücke der Befragten einfangen.

Wie wäre unser Leben als Mann oder Frau verlaufen? Auch diese Frage bleibt nach Drehschluss noch bei dem 21-jährigen Stipendiaten Moemen offen. Der vor Ort entstandene Film „Mein anderes Leben“ wird am Dienstag (22.8. 17:30-18:30 Uhr) im Congress Centrum Alpbach uraufgeführt und danach als Videoinstallation ausgestellt. Für Moemen ist nach dem Dreh jedenfalls klar: „Wir können zwar unseren Namen nicht wählen, aber letztlich entscheiden wir selbst, was wir daraus machen“.


* Die Porträts aus Alpbach entstehen im Zuge meiner PR-Arbeit für das European Forum Alpbach 2017. Sie erscheinen zudem auch auszugsweise in der Tiroler Tageszeitung und auf der Forums-Webseite. 

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