Agrar-Rebell im Kreuzverhör



















Es ist immer spannend, wenn jemand aus der eigenen Gemeinde plötzlich einen bundesweit bekannten Namen hat, doch anders als bei Sportlern oder Künstlern, scheiden sich bei Politikern die Geister.

Wer ist der Mann? Was will er, was kann er und noch viel interessanter: was wird aus ihn?
Durch Zufall hatte ich Montag abend das Glück, mit zwei anderen "Rundschau-Lesern" den "Agrar-Rebellen" ins Kreuzverhör nehmen zu können...und nun ja, es war mir eine Freude!

Der Auracher, Leo Steinbichler (49) ist set 23 Jahren im Gemeinderat, Gründer der IG Milch und der IG Fleisch. Er war bis 2003 sechs Jahre für die ÖVP im Bundesrat und war 17 Jahre Bezirksbauernkammerobmann. Heuer wurde er aber als Konsequenz der gegründeten IG Fleisch aus dem Bauernbund ausgeschlossen. Sein politisches Comeback wagt er jetzt mit Fritz Dinkhauser und kandidiert für die Liste Dinkhauser bei der Nationalratswahl im September diesen Jahres.

So, nach dieser kleinen Orientierungshilfe: ein kleiner Ausschnitt aus unserer Diskussion:


Sie sind langjähriges Mitglied der ÖVP. Was bringt einen eingefleischten ÖVPler dazu, die Partei zu wechseln? Was soll besser werden?
Wenn man jahrelang im Bereich Konsument, Bauer als Interessensvertreter tättig ist, wenn aber alles bschönigt oder nicht so ernst genommen wird, dann führt das zu alternativen Entwicklungen, um diese Themen neu aufs Tablett zu bringen. Bei den etablierten Parteien weren viele gute Ideen schon im Vorfeld zerredet.

Sie sind noch ÖVP-Mitglied?
Ja.

Und wie lange noch?
Das werden wir beraten.

Ich habe das Gerücht gehört, dass Sie nur noch in der ÖVP sind, weil Sie versprochen haben, nicht bei der Landtagswahl 2009 anzutreten. Stimmt das?
Nein in keiner Weise. Das wäre ja genau wieder diese Politik, die die Wähler nicht haben wollen. In der Demokratie muss man den Wähler wählen lassen und alles offen halten.

usw.

besonders diese letzte Frage lag mir am Herzen, da es ein Kommunikationsproblem zwischen mir und dem protokollierenden Journalisten gab. Meine Frage lautete eigentlich: "...dass Sie nur noch in der ÖVP sein dürfen, weil Sie versprochen haben, bei den Landtagswahlen 2009 NICHT GEGEN DIE ÖVP anzutreten?" - da ist ein wesentlicher Unterschied!
Aber gut, sowas kann im Eifer des Gefechts passieren und Steinbichlers Antwort bleibt sowieso die selbe...

Mehr dazu in der dieswöchigen Ausgabe der Vöcklabrucker Rundschau oder auf Anfrage bei mir.

FAZIT: Ich liebe solche Diskussionsrunden. Auch wenn 97 Prozent reines politisches Bla Bla ist, reichen mir die drei Prozent inhaltliche Argumentation um wieder neue Motivation im Beruf: Journalismus zu finden...



(Leo Steinbichler: "Agrar-Rebell", "geschicker Wendehals" oder doch ein engagierter Politiker auf der Karriereleiter? Foto:topagrar.at)

Kommentare